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De vrouw met wie ik oud had willen worden

Die Frau, mit der ich alt werden wollte


Anfang der 80er Jahre zog ich nach Assen. Ich arbeitete damals schon einige Jahre bei dem Ingenieurbüro ADCO. Mein Kollege, der in meiner Straße wohnte und mit dem ich immer mitfuhr, fing bei Philips in Winschoten an zu arbeiten. Ich hatte kein Auto und musste also mit dem Zug von Winschoten nach Assen fahren. Ich hatte die Bahn total satt. Zwei- bis dreimal pro Woche war der Zug aus Zwolle verspätet, sodass der Anschlusszug in Groningen nach Winschoten bereits abgefahren war und man dreiviertel Stunde auf den nächsten warten musste. Damals war der Bahnhof in Groningen ein zugiger Ort, an dem es nichts zu tun gab. Das Schlimmste war die Toilette, für den Fall, dass man musste. So abscheulich dreckig, dass man lieber dreißig Minuten lang den Harndrang unterdrückte, bis man es im Zug erledigen konnte. Auch nicht gerade frisch, so ein abgenutzter roter Sitz. Nur ein Loch im Boden, unter dem die Eisenbahnschwellen vorbeirauschten, aber trotzdem besser. Heutzutage ist das alles viel besser. Arriva hat ordentliche Züge mit schicken Toiletten. Aber auch der Bahnhof ist jetzt viel lebendiger. Muss man dreiviertel Stunde warten, gibt es eine Starbucks für einen leckeren Kaffee und ein sauberes WC, falls man muss.
Aber damals war das anders. Ich zog an die Smetanalaan in einem Hochhaus. Ich wohnte im zehnten Stock und die Aussicht war großartig. Ich erledigte meine Einkäufe beim Spar an der Paganinilaan.
Dort traf ich Helen. Meine große Liebe. Helen war ein ganz besonderes Mädchen, ganz anders als alle anderen. Helen trug ein kurzes neongelbes Minikleid aus einem gestrickten Stretchmaterial. Mit freiem Rücken und tiefem Ausschnitt, der mit einem schwarzen Band umrandet war.
Helen war ein ganz liebes Mädchen und freundlich zu allen.
Ich war auf der Stelle in sie verliebt.
Samstags ging ich zum Markt auf dem Koopmansplein. Dort traf ich sie zum zweiten Mal.
Helen, die Liebe meines Lebens. Funkelnde blaue Augen und lange blonde Haare. Schlank in ihrer engen schwarzen Leggings, über die sich durchsichtige Spitze über die gesamte Länge zog. Ein enges, kurzes T-Shirt, das ihren Bauchnabel freiließ. Feste, nackte Brüste ohne BH. Ganz besondere Brüste. Auf ihren Brüsten schienen als wäre nochmals ein paar Brüste mit ihren Nippeln zu sitzen. Alles sehr gut zu bewundern dank der Enge des T-Shirts.
Helen war ein hübsches Mädchen und zeigte das der Welt ausgelassen.
Der Markthändler hatte das gut bemerkt. Helen sorgte für Umsatz.
Ich wohnte im zehnten Stock und Helen in der gegenüberliegenden Wohnung im Erdgeschoss.
Wir bekamen eine Beziehung.
Nach nur zwei Wochen fragte ich sie, ob sie mich heiraten wolle. Ja, ich war mir sehr sicher. Sie war die Frau, mit der ich alt werden wollte.
Worauf sie sagte: „Du verrückter Junge, wir kennen uns doch noch kaum.“
Aber der Sex war großartig.
Helen war eine Frau, die gerne reizte. Und sie reizte mich genau auf die Weise, wie ich es wollte.
Helen war eine Frau, die von einem Mann genommen werden wollte. Der Mann sollte sie packen und dann hart mit ihr schlafen.
Kein Vorspiel, sondern zack, sie hochheben, über die Schulter legen und aufs Bett werfen und sie dann hart nehmen. Das war es, was sie von einem Mann verlangte.
Ich war damals ein junger Gott, ich fuhr Rad und legte zwanzigtausend Kilometer pro Jahr zurück.
Ich packte sie und liebte sie eine Stunde lang. Manchmal kam ich in dieser Stunde sieben Mal bei ihr. Wir machten es ohne Kondom, keine Angst vor Krankheiten oder HIV, das war uns egal. In jener Zeit war über HIV auch noch nichts bekannt. Chlamydien und Gonorrhoe schon, aber daran starb man nicht. Helen wurde nicht schwanger, sie nahm die Pille.
Es war leidenschaftliche Liebe und Helen war ein wildes Biest im Bett und dabei sehr laut. Sie wand sich vor mir vor Lust, zuckte und stieß, wenn ich tief in sie eindrang. Sie stöhnte und ächzte laut, was mich ungemein anmachte. Sie schrie wie eine Wilde, wenn sie kam.
Das war es, was Helen wollte. Harte, wilde, rohe Liebe.
Zu ihrem Geburtstag nahm ich sie mit zum Fahrradladen Veen und kaufte ihr ein Rennrad: ein Giant Peloton. Genau so eins, wie ich es auch hatte, nur eine Nummer kleiner. Damals gab es auch schon Damen-Fahrradbekleidung. Ich fand das sehr sexy. Unter so einer Radlerhose ist man quasi nackt. Ein Slip würde nur scheuern. Dazu kaufte ich ihr ein ärmelloses Top mit einem Reißverschluss von oben bis unten. Sie war immer ganz nackt unter dem Top, und der Reißverschluss stand immer verführerisch weit offen.
Oh, wirklich, die ganz besonderen Brüste von ihr machten mich völlig verrückt.
Wir verbrachten herrliche lange Fahrradtouren zusammen. Und miteinander liebten wir uns auf der Dwingelose Heide. Einfach so im offenen Gelände, sehr spannend.
„Warum ziehst du nicht zu mir?“ fragte ich sie oft, aber heiraten oder zusammenziehen wollte sie nicht.
Ich liebte sie von ganzem Herzen.
Ich war immer ein Freund von Spielfilmen und Pornos. Ich ging oft zur Videothek an der Troelstra laan. Sieben Filme, eine ganze Woche für fünfundzwanzig Gulden waren mein Favorit. Dann stieg ich auch immer mal in den Pornokeller für ein oder zwei Filme hinunter. Ich liebte große Brüste. Wendy Whoppers und Lisa Lipps waren meine Lieblingsstars. Abgesehen von ihren wahnsinnig großen Brüsten waren das auch hübsche, schlanke Mädchen. Diese Kombination war für mich ein Muss. Bei einer fülligen Frau mit rundem Busen kriege ich keinen Kick, und bei Pornos ist der Kick sehr wichtig. Es war die Zeit von Betamax, C2000 und VHS, und es gab unglaublich viel Schund auf dem Markt.
Im Pornokeller traf ich Helen. Sie trug einen sehr kurzen Lederrock und eine Bluse, die sie an den Spitzen zugebunden hatte. Kein Knopf war geschlossen. Ja, egal wo man Helen traf, sie war immer sexy. Um ehrlich zu sein, immer fast an der Grenze zur Prostituierten. Aber genau darauf stand ich.
Helen war mein liebes Mädchen.
Aber da stand sie nun mit einem Stapel Filme. Alles Pornofilme, und das als Mädchen.
„Ach Helen, darf ich heute Abend auch mal mitgucken?“
Aber darauf sagte sie nichts.
Ich besuchte in jenem Jahr die Abendschule in Groningen, um meinen Installateursabschluss zu machen. Ich hatte damals immer noch kein Auto und fuhr daher mit dem Zug. Da traf ich Helen wieder. Wieder in dem gleichen Lederrock, Bustier und Lederjacke. Sexy, wie ich es gewohnt war, und ich dachte mir nichts weiter dabei. Helen war eben so. Aber was sie in Groningen machte, verriet sie mir nicht.
Helen, die eigentlich Helena hieß, aber das klang für mich nicht schön, also hatte ich sie Helen genannt, hatte ein Geheimnis.
Sie lief in Groningen als Prostituierte und verdingte sich, um ihre Heroinsucht zu finanzieren. Im ersten Jahr unserer Beziehung war das ihr noch nicht anzusehen.
Sie war mein herrliches Helen, mit funkelnden blauen Augen, herrlich schlank und langen, glänzenden blonden Haaren.
Aber ihr Verfall kam schnell. Je schlimmer ihre Sucht wurde, desto stumpfer wurden ihre Augen, und ihr Haar verlor seinen Glanz. Ihr ausgemergelter Körper wurde unerträglich anzusehen.
Man liebt sie und versucht, sie in eine Entzugsklinik zu bringen. Das gelang auch, dann ging es eine Zeit lang wieder gut, und sie hellte ein wenig auf. Aber diese schrecklichen Dealer, du weißt schon. Man ist ein Opfer, eine Einnahmequelle, und sie ließen sie nicht in Ruhe. Dann fiel sie wieder auf Heroin zurück. Es ging mit Helen immer weiter bergab.
Man ist wirklich machtlos, macht sich Vorwürfe, was um Himmels willen hat man falsch gemacht? Warum ist mein Helen nicht glücklich? Man versteht es nicht. Dabei gibt man sich so viel Mühe.
Aber nichts hilft, und ihr Ende kam viel zu früh.
Dann steht man zusammen mit einer weinenden Mutter an ihrem Grab.
Helena war ein katholisches Mädchen und wurde auf geweihtem Boden beerdigt.
Meine Helen, sechsundzwanzig Jahre alt.


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